Projektbeschreibung und Ziele:
Die Baumaßnahme Schöngleina 3. BA beinhaltet u.a. den Bau von Schmutzwasserkanälen in der Ortslage Schöngleina mit dem Anschluss an die zentrale Schmutzwasserkläranlage Schöngleina. Für die Abwasserableitung soll entsprechend der Prämissen des § 55 Abs. 2 WHG ein Trennsystem aufgebaut werden. Alle Grundstücke des Siedlungsgebiets sollen durch einen neuen Schmutzwasserkanal erschlossen werden. Die Ableitung des Niederschlagswassers erfolgt über die teils zu erneuernden und künftig als Regenwasserkanäle zu nutzende Teilortskanalabschnitte.
Der Baubereich erstreckt sich wie folgt:
- Hauptstraße von Kreuzung Wohngebiet Siebenhügel bis Zum Alten Gut Nr. 1-5
- Hauptstraße von Kreuzung „Konsumstraße“ bis Kreuzung „Straße zum Flugplatz“
- Hauptstraße „Straße zum Flugplatz“ bis ca. Ortsausgang
- Straße "Am Alten Gut" hier H.-Nr. 1-5
- Straße "Am Alten Gut" hier H.-Nr. 7-9
- Straße "Am Alten Gut" hier H.-Nr. 12-17
Diese Maßnahme – mit einem Investitionsaufwand von ca 1,7 Mio EUR – wird von der Europäischen Union mit ca. 1 Mio EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.
Das der Abwasserbehandlungsanlage Kahla zufließende Abwasser wird zurzeit mit großem Energieaufwand ausschließlich über eine aerobe Verfahrensstufe behandelt. Die Kläranlage Kahla ist deshalb momentan ein großer Energieverbraucher mit einhergehendemCO2-Ausstoß.
Ziel der Fördermaßnahme ist die Senkung des Energieverbrauchs der Kläranlage Kahla und daraus folgend die Senkung des für die Abwasserreinigung verursachten CO2-Ausstoßes.
Mit Hilfe der Fördermittel wird auf der Kläranlage Kahla für den anfallenden Klärschlamm eine anaerob arbeitende, mit neuen Technologien ausgestattete Faulungsanlage errichtet. Hier verwerten Bakterienstämme den im Klärschlamm enthaltenen Kohlenstoff unter Sauerstoffabschluss zu Methan. Das im Faulturm erzeugte Methangas wird anschließend einer Gasturbine zugeführt, in welcher daraus elektrische Energie gewonnen wird. Der erzeugte Strom wird der Abwasserbehandlungsanlage zum Eigenverbrauch zur Verfügung gestellt, welche damit ihren externen Strombedarf senken kann.
Neben dem Faulbehälter müssen für eine funktionierende anaerobe Schlammstabilisierung und Stromerzeugung mit Hilfe der Fördermittel noch weitere Anlagenteile errichtet werden, wie eine Primärschlammabscheidung über Feinstsiebung, eine Turbinenhalle, Umbau eines Schlammstapelbeckens zum kombinierten Schlammstapel-Gasbehälter einschl. Gasfackel, Rohrleitungs- und Wegebau sowie die Anpassung und Erweiterung der EMSR-Anlage.