
Foto: Island, Gletscherzunge des Vatnajökull Gletschers mit Gletscherlagune Jökulsarlon
Am 22. März erinnert der Weltwassertag, der in diesem Jahr unter dem Motto "Erhalt der Gletscher" steht, daran, wie wertvoll unser Trinkwasser ist und wie eng unser Alltag mit dem globalen Wasserkreislauf verbunden ist. Gletscherschmelze ist ein sichtbares Zeichen des Klimawandels. Doch Klimaschutz beginnt nicht erst in den Bergen, sondern vielmehr hier, in unseren Städten und Gemeinden.
Der alljährlich begangene "Tag des Wassers" hat das Ziel, das Bewusstsein für die Bedeutung und Endlichkeit von Wasser als lebenswichtige Ressource zu schärfen. Er macht auf Probleme, wie Wasserverschmutzung, Wassermangel und den ungleichen Zugang zu sauberem Wasser aufmerksam und fördert Lösungen und Initiativen zur nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung von Wasser.
"Erhalt der Gletscher": Gletscher spielen eine entscheidende Rolle im globalen Wasserkreislauf, da sie etwa 70 Prozent des süßen Wassers der Erde speichern und so als natürliche Wasserspeicher fungieren. Durch den Klimawandel schrumpfen die Gletscher rapide, was gravierende Folgen für Ökosysteme, Wasserressourcen und die menschliche Sicherheit hat. Der Weltwassertag 2025 ruft dazu auf, Gletscher als gemeinsame Ressource der Menschheit zu betrachten und konkrete Maßnahmen zu ihrem Schutz zu ergreifen.
Der Klimawandel macht übrigens auch vor unseren wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen in Deutschland keinen Halt. Auch ihr Erhalt und Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sind notwendig, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung auch künftig in der gewohnten Qualität und Sicherheit am Laufen zu halten.
Klimawandel: Milliardeninvestitionen für Klimaanpassung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur bis 2045 notwendig
Aktuelle Studien schätzen ein, dass die kommunale Wasserwirtschaft in Deutschland in den nächsten 20 Jahren zwischen 80 und 120 Milliarden Euro investieren muss, um die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.
Bereits heute investiert die Branche jährlich 10 Milliarden Euro, um ihre Netze und Anlagen zu erhalten und an den Klimawandel anzupassen. Die Studien zeigen jedoch, dass die Investitionen auf durchschnittlich 40 Milliarden Euro pro Jahr steigen müssen, um zukünftige Herausforderungen zu meistern. Bis 2045 ergibt sich daraus eine Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro, wobei etwa 65 Prozent auf die Abwasserentsorgung und 35 Prozent auf die Trinkwasserversorgung entfallen. Die Gutachter schätzen die zusätzlichen Investitionskosten allein für die beschleunigten Anpassungen an den Klimawandel auf 10 bis 15 Prozent der Gesamtsumme von 800 Milliarden Euro.
Gründe für den steigenden Investitionsbedarf: Die Wasserwirtschaft kommt jetzt in einen zweiten Investitionszyklus. Die Infrastrukturen kommen vielfach an das Ende ihrer Nutzungsdauer und müssen gleichzeitig an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden. Die Wasserwirtschaft plant die Erneuerung und Instandhaltung ihrer Systeme langfristig. Dabei muss sie gleichzeitig die Veränderungen der klimatischen Rahmenbedingungen berücksichtigen und die Infrastrukturen für länger anhaltende Trockenphasen und häufigere Starkregenereignisse anpassen. Beides geht Hand in Hand und lässt sich häufig nicht voneinander abgrenzen.