Fragen & Antworten
zu Bleileitungen bei Trinkwassergrundstücksanschlüssen
Wie erkenne ich Bleileitungen in der Hausinstallation?
Bleileitungen sind im Bereich des Wasserzählers per Sichtkontrolle festzustellen. Blei ist im Gegensatz zu anderen Metallen weicher und lässt sich mit einem harten Gegenstand (Messer, Schraubenzieher) leicht einritzen. Mieter können sich bei Ihrem Hauseigentümer erkundigen. Sollten es Ihnen nicht möglich sein, das Material Ihrer Versorgungsleitung eindeutig zu erkennen, können Sie zur genauen Analyse auch unseren Meisterbereich Trinkwasser (Tel. 036601/578-28) bzw. ein Sanitär- und Heizungsfachbetrieb hinzuziehen.
Was muss ich beim Austausch von Bleileitungen in der Hausinstallation beachten?
Zunächst ist festzustellen, in welchen Bereichen der grundstücksbezogenen Trinkwasserversorgung die Bleileitungen eingebaut wurden. Unter einem Trinkwassergrundstücksanschluss ist die Wasserleitung von der Abzweigstelle der Versorgungsleitung bis zur Übergabestelle zu verstehen. Er beginnt mit der Anschlussvorrichtung und endet mit der Hauptabsperrvorrichtung (Wasserzähler), § 3 Wasserbenutzungssatzung (WBS). Dieser Teil der Trinkwasserversorgung steht vorbehaltlich abweichender Vereinbarung im Eigentum des Zweckverbandes, § 8 Abs. 1 WBS. Die Leitungen hinter dem Wasserzähler zählen ausschließlich zur privaten Hausinstallation und stehen im Eigentum des Grundstückseigentümers. Bleileitungen im Trinkwassergrundstücksanschluss als auch in der Hausinstallation müssen schnellstmöglich ersetzt werden!
Wer ersetzt die Bleileitungen und wer zahlt dafür?
Der Zweckverband ist für den Austausch der Bleileitung von der Hauptversorgungsleitung bis einschließlich Wasserzähler verantwortlich. Die Kosten für den Ersatz des öffentlichen Leitungsteils bis zur Grundstücksgrenze sind vom Zweckverband zu tragen. Der Grundstückseigentümer trägt die Kosten von der privaten Grundstücksgrenze bis zum Wasserzähler. Die Verantwortung für die Hausinstallation liegt ausschließlich beim Grundstückseigentümer. In diesem Fall hat der Grundstückseigentümer einen beim Zweckverband eingetragenen Wasserinstallateur auf eigene Rechnung zu beauftragen.
Wie kann man sich bis zum Austausch der Bleileitungen schützen?
Der Bleigehalt im Trinkwasser kann hilfsweise gesenkt werden, indem Sie das Wasser vor jedem Gebrauch für Trink- oder Nahrungszwecke so lange ablaufen lassen, bis es gleichmäßig kühl aus der Leitung fließt. Das Ablaufwasser können Sie für andere Zwecke (z. B. als Wasch-, Gieß- oder Putzwasser) nutzen.
Wo erhält man Unterstützung bzw. weitere Informationen?
Unser technisches Fachpersonal steht Ihnen beratend unter Telefon 036601/578-28 oder 578-42 jederzeit gern zur Verfügung. Die Pressemitteilungen des Umweltbundesamtes sowie des Thüringer Ministeriums für Soziales, Familie und Gesundheit stehen Ihnen nachfolgend zum Download zur Verfügung.
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08.04.2013, Trinkwasser aktuell
Trinkwasser gilt als das wichtigste und am strengsten kontrollierte Lebensmittel. Der ZWA "Thüringer Holzland" beliefert alle seine Kunden mit sauberen und hygienisch einwandfreien Trinkwasser in ausreichender Menge.
Die aktuelle Trinkwasserverordnung verschärfte die zulässige Bleikonzentration im Trinkwasser mit Wirkung zum 01.12.2013 deutlich von 0,025 mg/l auf 0,010 mg/l.
Dauerhafte Bleikonzentrationen im Trinkwasser können zu Gesundheitsgefährdungen führen. Neue Untersuchungen zeigen, dass Blei auch in niedrigeren als vor Jahren noch für sicher gehaltenen Aufnahmemengen toxisch wirkt. Die Folgewirkungen können Intelligenz-, Aufmerksamkeits-, Reaktions-, und Hörschwellenbeeinträchtigungen sein. Insbesondere zählen ältere Menschen, Schwangere und Kinder zu den Risikogruppen.
Insbesondere bei Grundstücksanschlüssen und der Trinkwasserinstallation in Häusern älteren Baujahrs sind Bleileitungen anzutreffen. Bleileitungen sind durch stabile Schutzschichten wirksam vor fortschreitender Korrosion geschützt. Trotz dieser schwerlöslichen Schutzschicht treten bei stehendem, aber auch bei fließendem Trinkwasser in Bleileitungen erhöhte Bleikonzentrationen auf. Dies tritt vor allem bei Leitungslängen von mehr als 5 m auf. Der neue Grenzwert wird dabei regelmäßig überschritten.
Deshalb ist der Austausch vorhandener Bleileitungen gegen Leitungen aus gesundheitlich unbedenklichen Materialien zwingend notwendig.
Sollten in der Trinkwasserversorgungsanlage Ihres Grundstücks noch Bleileitungen vorhanden sein, dann melden Sie sich bitte bei unserem Fachbereich Trinkwasser unter Telefon 036601/578-28 oder 578-42.